Trotz der unheimlichen, höchst gefährlichen Lage ist kein Murren, kein ängst- liches Verzagen im Boot. Von den Verletzten sind der Leutnent und Kruschat, der junge Ostpreuße, noch die Lebendigsten. Vor allem der letztere unterhält mit Scherzen, die, in breiter ostpreußischer Mundart vorgebracht, den Friesen besonders erheiternd vorkommen, das ganze Boot.
Sind wie bald da? fragt der Leutnant, obwohl er genau weiß, daß sie noch weit entfernt von Land sein müssen.
Ja! lügt ganz bewußt der Rettungsmann Wissmann, der sofort begreift, daß der Leutnant seiner Kameraden wegen die Frage stellt, " Wird nicht mehr lange dau- ern!"
"Kriegen wir Land?" erkundigt sich ein anderer der Geretteten.
"Aber natürlich!" versichert Wissmann. "Glaubt Ihr, wir wollen hier auf dem Eis übernachten?"
Vom Wrack des Vorpostenbootes zischen um 22 Uhr 46 drei rote Sterne in den Him- mel, beschreiben einen kurzen Bogen, sinkend sprühend herab, verlöschen. Dazu blinkt eine Morselampe mehrfach das SOS-Signal. Kuper kneift die Augen zusammen. "Schneller als ich annahm", denkt er, "aber da liegt doch noch das M-Boot! Ich kann ihnen jetzt nicht helfen." Aus der Richtung, wo Langeoog liegen muß, steigt ein weißer Stern: der Marinehochstand hat geantwortet. Dann spielen plötzlich die kalkweißen Strahlen von Scheinwerfern über das Eis, suchen, tasten zurück, suchen erneut. Der Vormann schaut auf seine Armbanduhr: 23 Uhr 30.
"Das sind unsere 60-cm Scheinwerfer von der leichten Flak und die von Baltrum" be- merkt er. "Wolln die Segel wieder anschlagen und setzen, vielleicht sehen wir uns dann."
Es geschieht, während die Scheinwerfer mit kurzen Pausen unbeirrt ihr geisterhaf- tes Spiel über der weiten, aufblinkenden Eisfläche fortsetzen.
"Schöner als im Kino!" brummt einer grimmig in seinen Eisbart hinein.
Der Scheinwerfer von Baltrum ist bald nicht mehr zu sehen, nur der Widerschein des breiten Strahls leuchtet gegen den Himmel. Sind es schon die Dünen von Baltrum, die sich dazwischen schieben? Sie können es nicht ausmachen. Nur Kuper, der Kapi- tän, ist seine Sache sicher. Irgendwann müssen sie entweder die Flinthörndünen am Westende Langeoogs, oder die Dünen der Osterhoek von Baltrum in Sicht bekommen - das weiß er.
"Scheinen uns trotz der Segel nicht zu erkennen" stellt Mannott fest," das Boot ist zu klein und die Segel heben sich vom Eis nicht ab. Sonst würden sie uns doch im Lichtkegel festhalten!"
Sie ahnten nicht, daß Johann Albers das Anstellen der Scheinwerfer beim Inselkomman- danten veranlasste, selbst zur Strandhalle lief und die Unteroffiziere des Flakzuges der leichten Reserve-Flakbatterie 3/872, die das unförmige Ding bedienten, tatendur- stig wie immer anschrie:
"Ihr müßt mehr nach links suchen! Da müssen sie stecken. Laßt mich mal ran, das sind u n s e r e Männer da draußen! Wir kennen das hier besser als Ihr!"
Sie kennen ihn und lassen ihn gewähren. Albers schwingt sich in den Sitz, rückt sich zurecht und beginnt langsam und systematisch nach links bis zur Flinthörn, dann zurück nach rechts zur Nordkante des Strandes und wieder nach links, dort- hin, wo das Fahrwasser verläuft, zu suchen. Das Boot findet auch er nicht, aber er hilft dem Vormann und den Rettungsmännern endlich zu erkennen, wo sie sich eigentlich befinden. Und er ist sehr stolz darauf, als sie ihm das später beim warmen Feuer und steifen Grog berichten.
Im Rettungsboot sehen sie, wie der Lichtstrahl 100 Meter westlich von ihnen lang- sam über die hohen Eisblöcke wandert, einen Augenblick sich festsaugt, weiterzie- ht.
"Wird eine Sandbank sein" meint Wissmann bedächtigt, die "Baltrumer Osterhoek?"
"Nein!" urteilt Kuper, "so weit können wir noch nicht sein, ausgeschlossen!"
Von dem Feuer des ihretwegen in Betrieb genommenen Norderneyer Leuchturms bemer- ken sie nichts. Über den Scheinwerferstrahlen blinken Sterne, der Mond ist auf- gegangen, er steht hoch am Himmel und beleuchtet die weite, unheimliche Eisflä- che. Die Flut hat nachgelassen, das Eis bewegt sich kaum noch. Wenn sie jetzt nur ein Pfeife Tabak hätten! Einer kramt aus der innersten Tasche seines Wamses mit Mühe, - die Handschuhe, die vollkommen steif gefroren sind, muß er dazu aus- ziehen und die Hände können kaum zufassen, die Knöpfe zu öffnen -, einen Tabaks- beutel hervor. Er verteilt den letzten Rest. Pfeifen glühen auf und der Geruch guten holländischen Tabaks zieht über das Boot.
"Frierst Du?" fragt Wissmann den 17 Jahre alten Ostpreußen.
"I wo ward ich dann!" schmunzelt er tapfer. "Wär' ja kein richtiger Astpreiße, wenn ich frieren tät!" Dabei klappert er vor Kälte!
Die Scheinwerfer, die kurz erloschen, leuchten im Osten wieder auf. Ein Ret- tungsmann steigt auf die Ducht. Sie müssen wissen, wo sie sind, bald ist Still- wasser und das Eis wird sich mächtig stauen. Sorgenvoll blickt der Vormann über die vom fahlen Scheinwerferlicht angestrahlte Eisfläche. Wenn sie nicht bald etwas von den Inseln sehen und irgendwo landen können - egal wo -, besteht die Gefahr, mit dem unweigerlich folgenden Ebbstrom wieder hinausgetrieben zu wer- den in den sicheren Tod.
Aufmerksam, auf's höchste gespannt, folgt er mit seinen scharfen Augen dem lang sam wandernden Lichtstrahl! Da - was ist das? Dunkle, senkrechte Striche zeich- nen sich vom Eis ab, stehen wie Ausrufungszeichen - einer, zwei, drei, eine gan- ze Reihe, die sich in der Finsternis verliert! Kein Zweifel, es sind die Stangen der elektrischen Leitung am Ostrand von Baltrum. Erleichtert atmet Kuper auf. Deutet mit dem Arm in die Richtung:
"Die Telefonstangen von Baltrum Ostende!" ruft er den anderen zu, von denen die meisten im gleichen Augenblick dieselbe Entdeckung machten. Etwa 60 Meter sind sie vom Strand entfernt, an dem sich wirr hohe Eisblöcke stauen. Es ist 24 Uhr, Mitternacht, und das Eis ist nun ganz zum stehen gekommen. Der Kapitän weiß, jetzt muß schnell gehandelt werden. Mit den Augen prüft er noch einmal die Ent- fernung. Er hat blitzschnell entschieden, was gemacht werden muß. Das Boot muß er aufgeben. Aber die Verletzten und seine Besatzung kann er retten.
"Loten!"
Während sie im Scheinwerferlicht liegen, aber von der Insel nicht gesehen wer- den, wird gelotet.
"20 Meter!"
Das Eis drängt höher aus dem Wasser, - es wird Zeit, ehe das Boot zersplittert, zerdrückt oder unter Wasser geschoben wird mit dem geringen Freibord, den es noch hat! Schon bekommt es durch den Druck der sich zusammenschiebendeb Eis- massen Schlagseite nach Backbord.
Einer muß 'rauf aufs Eis,den Strand zu erreichen suchen, die Verbindung herstellen mit einer Leine, an der die anderen nachfolgen können! Bauführer Hinrich Eilts, der jüngste, kleinste und leichteste der Rettungsmänner, hat längst begriffen, was ge- tan werden muß. Ehe noch der Vormann einen Befehl geben oder andere etwas veranlas- sen können, klettert er über die Duchten nach achtern und erklärt, daß er den Ver- such wagen will. Er bekommt das Ende einer 120 m langen Leine mit einem Pahlsteek ( seemännischer Knoten, durch den eine Schlinge gebildet wird, die sich nicht zu- zieht ) um den Leib, nimmt in jede Hand einen der langen Bootsriemen und steigt, steifgefroren, wie er ist, ein wenig schwerfällig über das Dollbord. Dann legt er sich vorsichtig, die Riemen als Stütze gebrauchend, mit seinen langen Seestiefeln auf's Eis. Es trägt. Und er kriecht los. Ganz langsam, Zoll für Zoll vorwärts stre- bend, bewegt sich der Mann wie eine Robbe über das nur lose zusammengeklumpte Eis, das viele kleine, mit Eisgrus gefüllte Rinnen aufweist. Aufgeregt sehen sie ihn nach, geben Lose von der Leine, und schrecken angstvoll zusammen, als ein Bein des Kleinen plötzlich in der Rinne absackt! Aber Eilts zieht es gemächlich wieder heraus, krie- cht weiter. Immerhin sind hier noch 20 m Wassertiefe, und wenn der tapfere Mann, durchbricht, wenn die Leine sich verfängt an den Blöcken und er nicht schnell genug herausgeholt werden kann, wird es ihn das Leben kosten!
Endlos scheint den erregt Zuschauenden die Zeit. Dann sehen sie, wie Eilts sich auf- richtet, steht! Ein Ruf hallt durch die Nacht:
"Ho! Ick heff Strand!"
Da erst weiß Kapitän Kuper, daß sein Entschluß richtig war, daß nun das Schlimmste vorüber ist, und daß sie alle gerettet werden.
Ein Zweiter kriecht an einer zweiten Leine hinterher. Darauf die Schiffbrüchigen, die von anderen geschützt und geschoben, schließlich den Strand erreichen.
"Alle Riemen zusammenbinden!" ruft der Vormann. "Zurück ins Boot geben!" Sie werden an einer Leine zurückgeholt. Das Boot wird aufgeklart, Die Segel zusammengezurrt, alles Inventar zusammengelascht, an Land gezogen. Als allerletzte - hinter sechs Rettungs- männern her, die vor ihnen wie Seehunde über's Eis kriechen - folgen Wissmann und Ka- pitän Kuper, nachdem sie die Sachen der Verletzten ins Focksegel einschlugen und an Land ziehen ließen. Die am Strand Versammelten lachen schallend, als die Letzten näher- kommen. Zu verrückt sieht es doch aus, wie erwachsene Männer im Scheinwerferlicht wie spielende Kinder herankriechen!
"Vorsicht, Loch!" schrien sie.
Schon ist einer durchgetreten, zieht schimpfend die voll Wasser gelaufenen Seestiefel heraus und arbeitet sich weiter vor.
Nach eineinhalb Stunden äußerst gefahrvoller und anstrengender Kriecherei über brüchi- ges Eis, stehen nun alle am Baltrumer Strand. Sie trampeln auf dem festgefrorenen Sand, um warm zu werden. Sie reiben und klopfen sich gegenseitig die gefühllos gewordenen Hände zusammen, mit denen sie alle, manche ohne Handschuhe, über das scharfkantige Eis krochen.
Sie legen Leinen und Inventar zusammen. Kuper bestimmt zwei der Männer, vorauszugehen und im Westdorf der Insel in Wietjes Strandhotel für ein warmes Zimmer zu sorgen. Schließlich brechen sie auf und marschieren über Strand und Dünen, stellenweise durch hohen Schnee, westwärts. Sie passieren das in tiefster Ruhe liegende Ostdorf.
"Drüben in dem Haus mit dem vielen Efeu wohnt die Himktant'" ruft Wissmann. "Ihr kennt sie doch alle von Kinderzeiten! Die schläft fest, die hat bestimmt bei dem Oststurm nichts gehört!"
Ein Lichtschein weist den Weg: Wietjes Strandhotel im Westdorf: Die Männer erinnern sich auf einmal, daß sie seit gestern Mittag nichts gegessen haben! Ihr Tempo wird lebhafter. Mein Himmel: ein warmes Zimmer nach dieser Eisfahrt, warme Socken ans frierende Gebein, warme Hemden, Stöfgen, die friesischen Heizpfannen unter die Füße oder unter die Decken einer Koje geschoben! Überhaupt eine warme Koje! Nicht auszudenken schön! Aber erstmal was zu essen. Und zu trinken auch, versteht sich. Immer schneller schreiten sie aus, stützen die Verletzte, zerren sie mit. - - Vor allem für sie wird es höchste Zeit, end- lich in die Wärme zu kommen, betreut, versorgt und gepflegt zu werden!
Schon liegen die ersten weit verstreuten Häuser des Westdorfs von Baltrum hinter ihnen. Sie biegen rechts ab, stehen bald vor der Tür des Strandhotels, das über Strand und Pro- menade in den niedrigen Dünen liegt. Freundliche Mädchengesichter empfangen die Erschöpf- ten, eine warme Stube, Brot, Kaffee. Acht Stunden saßen sie im offenen Boot, acht eiskal- te, fürchterliche Stunden. Und nun stehen sie ein wenig verlegen herum, über und über vol ler Eis, die Knöpfe sind nicht aufzubekommen, die Schwimmwesten der Kutterleute nicht ab- zunehmen. Messer her! Weg mit den Bändseln!
Schwerfällig setzen sie sich. Die Frauen bringen angewärmte Strümpfe, Wäsche, Stöfgens. Die Gemeindeschwester kommt, sieht nach den Verletzten, verbindet sie. Behandelt angefro- rene Finger, vereiste Zehen. Holt neuen Verbandstoff aus dem Strandpavillion.
Langsam, sehr langsam tauen die Männer auf, dann können sie frostklammen, geschundenen Finger die heißen Tassen, die Brotschnitten fassen. Die Verletzten werden gebettet, sol- len Ruhe und Schlaf finden nach dem Schrecken, der Kälte und dem Eis. Von den geretteten ist nur der Ostpreuße hellwach und munter. Er hält es nicht aus in seiner Koje, begiebt sich wieder zu den Rettungmännern, die, beim Grog angelangt, die Ereignisse bedächtig durchsprechen.
"Willst Du wohl schlafen, Bengel!" sucht Wissmann den Jungen zurück in die Koje zu scheu- chen. "Laßt mich!" bittet der Junge. "Möchte jerne bei Aich bleiiben. Vielleiicht kann ich bald in Urlaub jehn, Eltern würden sich freien!"
Da lassen sie ihn gewähren.
Daß diese Rettungsmänner nach allen durchstandenen Aufregungen, Strapazen und den Marsch vom Oststrands Baltrums bis zum Hotel sich geruhsam zum dampfenden Grog niederlassen, wird manchem unglaublich scheinen. Es ist die Bärennatur dieser Nordseefriesen, die sie ausgestandene Lebensgefahr, Kälte und Schneegestöber im Augenblick wieder vergessen läßt. Menschen, denen der Umgang mit der "solten See" Gewohnheit wurde, Männer, die oft beim Einsatz ihrer Boote zur Rettung anderer ihr Leben einzusetzen bereit und gewohnt sind, haben andere Maßstäbe, als der in warmer Stube ängstlich auf das Heulen des Sturms hören- de Binnenländer. Gefahr steigert ihre Kraft. Überstandene Gefahr steigert ihre Kraft läßt sie geruhsam zum Alltag zurückkehren - und alles vergessen und als unwichtig zur Seite schieben, was anderen als unglaubliche Drama erscheint.
Seine Mitteilung, daß 12 Mann gerettet und die Bootsmannschaft selbst wohlauf und alle in Witjes Hotel angelangt seien, löst helle Freude bei den Langeoogern aus. Sie läßt die langen Telefonanrufe, die die Dienststellen der Insel und die Frau des immer noch bei den Scheinwerfern ausharrenden Johann Albers immer wieder er- reichten, verstummen. Glücklich und zufrieden, daß ihre Väter, Männer und Söhne morgen zurückkommen werden, legen sich alle zum Schlaf nieder.
Am nächsten Morgen marschieren die Geretteten um 7 Uhr 30 ab. Die Kranken werden in Schlitten geladen. Noch ist alles im Dorf ruhig und still. Über's vereiste Watt laufen sie mit immer noch steifen Beinen zum Festland. Eineinhalb Stunde dauert der Marsch. Am Straßenkreuz von Dornumergroden soll ein Autobus sie abholen. Er ist nicht erschienen. Der Vormann ruft von einem Bauerngehöft aus an. Die Auskunft, die er erhält, ist nicht sehr erfreulich:
"Wegen der Schneeverwehungen fährt kein Auto!"
Im nächsten Gasthof erfährt er, daß ein Wagen vom Roten Kreuz bis Nessmergroden durchkam. Die Verletzten werden in ihren Schlitten dorthin gebracht. Wieder sor- gen Frauen für warmes Essen: Steckrüben mit Kartoffeln und geräuchertem Schinken. Von Nessmergroden werden die Kranken nach Sanderbusch uns Lazarett gefahren. Die Rettungsbootsbesatzung marschiert nach Dornum, fährt von dort mit der Bahn nach Bensersiel, -- dem kleinen Überfahrtshafen zur heimatlichen Insel. Ein Dampfer, die LANGEOOG IV", holt sie ab und bringt sie nach Langeoog, wo sie endlich um 17 Uhr todmüde, aber wohlbehalten ankommen und von ihren Angehörigen empfangen werden.
Die restliche Besatzung des gestrandeten Vorpostenbootes "2001", 25 Mann, werden am 6. März um 11 Uhr 30 vom Motorboot des Minensuchbootes -- M225 -- gerettet.
Das gleiche Motorboot nimmt um 13 Uhr 02 auch die vier Überlebenden der -Rüstringen- auf, die sämtlich schwere Erfrierungen erlitten. Einer von ihnen stirbt noch infolge dieser Erfrierungen zwei Tage später im Lazarett von Wesermünde. Dem Lotsen von Ost- heim müssen außer den Daumen sämtliche Finger beider Hände und alle Zehen amputiert werden.
Das aufgegebene Rettungsboot von Langeoog wird zwei Tage später vom Lotsendampfer -Emden- im Eis gemeldet. Es trieb bis zur Randzel-Bank südlich von Borkum und wieder hinaus in die offene See. Der Lotsendampfer erhällt auf seinen Funkspruch hin die An- weisung:
"Keine Leute drin! Treiben lassen!"
Schließlich wird das brave Boot nach längerer selbständiger Irrfahrt in der Otzumer Balje, dem Fahrwasser zwischen Langeoog und Spieckeroog gefunden und nach Neuhar- lingersie eingebracht.
Durch Eisgang zu schwer beschädigt, muß es, reparaturunwürdig , außer Dienst gestellt werden.
Die Fahrt des Langeooger Rettungsbootes unter Führung seines Vormanns Kapitän Hill- rich Kuper war die schwerste und hervoragenste Rettungstat des Jahres 1942. Er und seine Männer haben unter schwierigsten Umständen in fast aussichtslos scheinendem Kampf mit Sturm, Kälte und Eis zwölf Menschenleben gerettet, Verletzte, die sonst mit großer Warscheinlichkeit Opfer der grausamen Kälte und der unerbittlichen See geworden wären.
Mut, Ausdauer und höchste Einsatzbereitschaft der freiwilligen Rettungsmänner fügten der langen Geschichte der Rettungstaten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiff- brüchiger ein neues, ehrenvolles Blatt hinzu. Viel Aufhebens wurde davon nicht gemacht.